Austauschen, Ideen entwickeln, Verbündete finden, Politische Bildung in Schwaben voranbringen!
Was braut sich da zusammen? Noch stecken wir mitten in der Corona Pandemie, deren politische und wirtschaftliche Folgen sich bislang nur schwer abschätzen lassen.
Die Coronakrise hat mit dazu beigetragen, dass sich Verschwörungsmythen und extremistisches Gedankengut stärker verbreiten und droht damit unser demokratisches Wertegefüge und die Grundfesten der Institutionen unserer Demokratie zu destabilisieren. Was wird passieren, wenn politische Unzufriedenheit auf eine schwierige ökonomische Entwicklung trifft? Gleichzeitig erleben wir die erneute Zunahme rechtsterroristischer und islamistischer Attacken und müssen beobachten, wie sich rechte Netzwerke in staatlichen Institutionen breit machen. Weiterhin ungeklärt ist die Klimafrage.
In diesen Zeiten fundamentaler Verunsicherungen muss sich auch Politische Jugendbildung ihres eigenen Standpunkts versichern, und dabei einen Spagat leisten: Sie soll Feuerwehr und Reparaturwerkstatt der Demokratie sein und präventiv wirken, während sie selbst einem eigenen Bildungsanspruch gerecht werden will. Auf praktischer Ebene müssen Angebote in kürzester Zeit ins Digitale „übersetzt“ werden, ohne dabei Jugendliche zu verlieren oder abzuhängen. Gerade in der Arbeit mit Multiplikator_innen gelingt so aber auch eine bessere Vernetzung und stärkere Reichweite in die Fläche.
Gemeinsam haben wir darüber diskutiert, welche Rolle politische Bildung in Krisenzeiten zukommt. Wie muss sie sich (auch technisch) weiterentwickeln, um gegenüber den neuen Anforderungen bestehen zu können? Wie kann sie ihren originären Standpunkt und kritisch-emanzipatorischen Bildungsanspruch festigen und gegen von außen herangetragene Ansprüche verteidigen und zugleich für alle Jugendlichen einen Zugang zu Politischer Bildung gewährleisten?
Die Dokumentation der Veranstaltung findet ihr hier als Download: https://www.bezjr.de/download/dokumentation_bcpbs21/
Das Barcamp Politische Bildung Schwaben ist für alle, die in irgendeiner Form politisch bildnerisch arbeiten, also sich z.B. ehrenamtlich in einem Jugendverband, hauptamtlich bei einem außerschulischen Bildungsträger oder als Sozialkundelehrer_in an einer Schule für Politische Bildung engagieren. Es soll für euch ein Ort sein, um euch auszutauschen, zu vernetzen und eure Fragen und Ideen zur Diskussion zustellen. Trefft andere Multiplikator_innen, Lehrer_innen und im weitesten Sinne Aktive politischer Jugendbildung aus Schwaben.
Ihr und eure Themen sind gefragt!
Beim Barcamp passiert das, was ihr mitbringt und mitnehmen wollt: Bringt eure Themen, Ideen, Projekte und Fragen mit und bietet eigene Sessions an. Oder lasst euch für eure Arbeit in der Politischen Bildung durch andere inspirieren und gebt ihnen Feedback! Lasst neue, innovative Ideen und Netzwerke entstehen und bringt so Politische Bildung in und für Schwaben voran! Wir freuen uns auf euch und eure Impulse!
Was in den einzelnen Sessions passiert, ist inhaltlich nicht festgelegt und bleibt euch überlassen. Dennoch wollen wir das Format thematisch etwas eingrenzen:
Wir wollen mit euch den Blick darauf richten, wie politische Bildungsarbeit in der aktuellen Situation aussehen kann: Wie ist Beziehungsarbeit trotz sozialer Distanzierung möglich? Welche Erfahrungen habt ihr mit Tools und Methoden gesammelt, die bei der virtuellen Vermittlung von Inhalten helfen? Kennt ihr Projekte oder habt Ideen, wie inhaltlich mit der Pandemie und den sie begleitenden Fragestellungen gearbeitet werden kann? Wie können wir mit aktuellen Herausforderungen, wie Verschwörungsmythen, Rechtsextremismus, Rassismus, gesellschaftlicher Spaltung, Beteiligung (z.B. von Jugendlichen) in Krisenzeiten, der Umweltfrage usw. umgehen? Welchen Auftrag hat Politische Bildung in diesen Zeiten?
Nutzt die Sessions, um eure Fragestellungen zu diskutieren, eure Projekte vorzustellen oder um einfach mal etwas auszuprobieren! Wie genau das mit den Sessions abläuft, ist in den Session-Infos erklärt. Eigene Vorschläge könnt ihr unter Sessionvorschläge einreichen.
Eine kurze Einführung gibt euch dieses Video:
Die Idee zu Barcamps stammt aus den USA und war zunächst völlig frei von inhaltlicher Ausrichtung: Menschen trafen sich und fanden sich über Themenvorschläge zusammen, um zu diskutieren, gemeinsam etwas zu entwickeln oder auszuprobieren.
Mittlerweile wurde diese völlige Themenfreiheit an vielen Stellen aufgehoben und es gibt eine ganze Reihe von thematisch eingegrenzten Barcamp-Formaten, die jeweils etwas variieren in ihrer Struktur und der Ausgestaltung. Grundsätzlich gilt: Barcamps unterscheiden sich deutlich von klassischen Tagungen, Konferenzen und Symposien, die man aus der Wissenschaftswelt kennt. Es gibt keinen oder höchstens einen Impulsvortrag im Plenum. Der Fokus liegt klar auf den Kleingruppen (sog. Sessions) zu unterschiedlichen Themen. Die Vorschläge für die Sessions kommen aus der Teilnehmendenschaft und können sehr unterschiedlich sein. Am Anfang des Barcamps wird mit diesen Vorschlägen im Plenum der Sessionplan aufgestellt.
Das heißt, es gibt zwar ein Oberthema des Barcamps – in unserem Falle „Politische Bildung in stürmischen Zeiten“ – aber welche konkreten Aspekte ihr bearbeiten, diskutieren, vorstellen wollt, entscheidet ihr auf dem Barcamp selbst.
Nun kann man fragen: Warum sollte ich zu einer Konferenz fahren, bei der nicht feststeht, was wir eigentlich machen – genau das ist aber das Spannende daran. Zum einen kannst du selbst Sessions anbieten, zum anderen bist du frei, dir deine Inhalte selbst zusammenzustellen.
Bei unserem Barcamp sind also alle richtig. Hier braucht es nicht (nur) die Expert_innen: spannend wird es, wenn Fragen gestellt werden, die vielleicht auch andere nicht beantworten können, und man sich gemeinsam auf die Suche nach einer Antwort macht.
Unter dem Hashtag #bcpbs21 wird über die Veranstaltung getwittert – auch schon im Vorfeld.
Nutzt die Gelegenheit, um mit den anderen entsprechend passende Inhalte zu teilen! Zusätzlich verwendet ihr den Hashtag der jeweiligen Session, in der ihr gerade sitzt. Weitere aktuelle Infos wird es auch auf unserer Facebookseite geben.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Bezirksjugendring Schwaben in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, dem Netzwerk Politische Bildung Schwaben und der Katholischen Stiftungshochschule München.
Das Barcamp wird moderiert durch Tabea Schneider (Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit) und Lorenz Semmler vom Bezirksjugendring Schwaben.
Die Teilnahme ist kostenfrei!
Datum/Zeit: 06.03.2021, 9.30-16 Uhr (optionaler Technik-Check ab 9.00 Uhr)
Ort: virtuell
Technik: Die Veranstaltung läuft über Zoom. Für die einzelnen Session-Räume wird es jeweils separate Zoom-Zugänge geben. Als durchgängigen Diskussions- und Informationskanal nutzen wir die App Discord.
Anmelden könnt ihr euch auf der Startseite mit dem „Registrieren“-Button. Füllt gerne euer Profil aus und fügt ein Foto hinzu.
Nach der Anmeldung erhaltet ihr per Mail eine Aufforderung, eure Kontaktadresse in ein Formular einzutragen, damit wir euch im Vorfeld Veranstaltungsmaterialien zukommen lassen können.
Während der Veranstaltung werden Fotos gemacht. Ihr werdet in diesen Situationen aber direkt darauf hingewiesen und könnt ggfls. euere Kamera ausschalten.
Herzlichen Dank an das #bcpb, von denen wir einige Passagen zur Erklärung und Aufbau übernommen haben. Herzlichen Dank auch an #eabcpb für ihr inspirierendes Barcamp!
Bildnachweis: Alle Bilder (c) Bezirksjugendring Schwaben